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ein gutes Foto, das Ziel...
- Leyghtroomer
- 3. Sept. 2016
- 2 Min. Lesezeit
Auch für die Fotografie gelten bestimmte Grundregeln.
Diese einzuhalten ist aber nie die Vorraussetzung für ein gutes Bild. Was ist denn ein gutes Bild?
Meine Definition: wenn ich es gerne länger als 3-5s anschaue, wenn ich in das Bild hineingezogen werde, wenn ich das Drumherum ausblenden kann. Ein überaus gutes Bild lädt mich ein, zu meditieren, lädt mich ein, in diesem Bild spazieren zu gucken.
Ist das Foto blosse Dokumentation, so wie ich den elektrischen Leitungsanschluss in einem Schaltschrank festhalte, oder benutze ich meine Kamera als Fotokopierer. Will ich ein Familientreffen schnell noch mal für´s Bilderalbum festhalten, weil die fotografischen Gelegenheiten mit der 80jährigen Oma nicht mehr so häufig sein könnten, oder...
oder möchte ich die Lichtsituation einfangen, weil sich mir im Kopf schon das Bild als mein Kunstwerk entfaltet.
In erster Linie mache ich dieses Foto für mich.
Auch bei der späteren Entwicklung des Fotos sind das meine Einstellungen. Regelmässig höre ich von Betrachtern: das ist aber unnatürlich, so farbig war das bestimmt nicht. Ja klar, wenn man vom einfachen jpg-Geradeausfotorafieren herdenkt, sind diese Foto auch minimalistisch entwickelt.
Ein Foto muss entwickelt und auch teilweise getunt werden. Retouche gehört schon immer zum Fotografenhandwerk.
Das menschliche Auge besitzt einen extrem hohen Dynamkumfang und kann Lichtverhältnisse von 10.000.000:1 unterscheiden, und zwar zwischen dunkelster Nacht und hellstem Sonnenlicht. Nach Anpassung des Auges an das Umgebungslicht kann dieses immer noch Lichtverhältnisse von über 10.000:1 unterscheiden. Ein solcher Dynamikumfang kann weder mit einem Drucker, der Fotografie, einem herkömmlichen Display oder mit einem Projektor erreicht werden.
(http://www.itwissen.info/definition/lexikon/high-dynamic-range-HDR.html)
Und so ist zu erklären, dass wir oft von den Fotos etwas enttäuschter sind, als unsere begeisterten Augen den Urlaubsstrand wahrnahmen.
Bei dem hohen Kontrast in der Sonne Ägyptens säuft die Person im Schatten des Sonnenschirms einfach im Dunkel ab, aber unser Auge hat mit unserem Gehirn diesen Kontrastunterschied herausgerechnet.
In der Bildbearbeitung kann ich nun nachträglich die Schattenpartien aufhellen, um auf dem Foto mehr zu erkennen.

Bei der Justierung der Farben ist es ähnlich. So blau ist Eis aber nicht! So der Kommentar zu Jökularson Gletschereis auf Island. Ich blätterte meiner Schwägerin die zufällig daliegende letzte Fotozeitschrift auf, auch hier ein Foto von Jökularson. Das ist aber ein anderes Blau. Boah! Ja Klar hat auch jemand anderes entwickelt und auch noch der Drucker. „ Wir waren auch da, da war es aber nicht so blau“ - es fängt an zu nerven. Ich aber war dort zur Blauen Stunde und die dauert in Island im Mai 3Stunden und um 22:15 ward Ihr bestimmt schon lange im Hotel... Klar, dass das orange Spätnachmittagslicht anders wirkt, wie nach dem Verschwinden der Sonne. Sollte man dem Entwickler doch die Freiheit lassen, ggf auch das Blau etwas überzubetonen, gerade von einer Malerin hätte ich wirklich diese künstlerische Freiheit erwartet.
Mir und meinem Sohn gefällt´s, Felix ist die Figur auf dem Foto (er ist übrigens Grafiker und Web-Designer und hat dieses Foto in Photoshop entwickelt.)
siehe auch mein Blog: RAW warum nicht jpg